Katzenschutz ist nach wie vor auch heute ein wichtiges Thema. Leider gibt es immer noch zu viele Katzen, die Hilfe benötigen.
Der Deutsche Tierschutzbund belegt das Katzenelend so: Bundesweit gibt es etwa zwei Millionen frei lebende Katzen. Sie stammen ursprünglich von unkastrierten Freigängerkatzen aus Privathaushalten oder ausgesetzten Tieren ab. Durch häufige Paarungen und zahlreiche Geburten nimmt die Zahl immer weiter zu. Wenn man davon ausgeht, dass eine Katze zweimal im Jahr Kitten bekommt und pro Wurf 3 bis 5 Kitten gebärt, käme man bei nur 10 Katzen auf 60 bis 100 Kitten im Jahr. Die Kitten wiederum werden nach 5 bis 6 Monaten geschlechtsreif. Als domestizierte Haustiere sind diese Katzen auf menschliche Zuwendung angewiesen. Viele der Straßentiere leiden unter Krankheiten, Parasiten sowie Mangel- und Unterernährung. Die einzige nachhaltige und tierschutzgerechte Methode, um ihre Zahl in den Griff zu bekommen, ist die Kastration – ein Routineeingriff.
Um die unkontrollierte Vermehrung der Katzen einzudämmen, ist eine Kastrationspflicht wichtig, die es im Oberbergischen Kreis seit dem 01.03.2018 gilt. Dafür hatte der Tierschutzverein Wipperfürth e.V. jahrelang gekämpft.
In der Verordnung wird festgelegt, dass freilebende Katzen kastriert und tätowiert oder gechipt werden müssen. Außerdem muss eine Registrierung durch Eintrag der Kennzeichnung der Katze sowie Name und Anschrift des Halters in ein kostenfreies Haustierregister wie Tasso oder Findefix des Deutschen Tierschutzbundes erfolgen.
Die Umsetzung dieser Vorgabe hat daher für das Tierheim Wipperfürth eine hohe Priorität, denn sonst kommen erfahrungsgemäß mehrfach im Jahr viele kranke Katzen mit ihren ebenso oft kranken Katzenjungen ins Tierheim.
In diesem Jahr sind die Mitarbeiter des Tierheims Wipperfürth und der Vorstand des Tierschutzvereins Wipperfürth e.V. vollkommen überrascht von der hohen Zahl der „wilden“ Katzen mit Jungen – teilweise kommen die Jungen auch erst im Tierheim zur Welt - die alleine in der ersten Jahreshälfte in unser Tierheim gekommen sind. Das ist eine große Herausforderung, da die Räume langsam nicht mehr ausreichen. Während die Kitten, wenn sie ein bestimmtes Alter haben (in der Regel 10 Wochen) und geimpft sind, erfahrungsgemäß alle schnell vermittelt werden, sind es bei den Mutterkatzen nur wenige, die etwas Zutrauen zu Menschen fassen können und auch vermittelt werden. Die meisten werden jedoch - nachdem sie selbstverständlich kastriert und gechipt worden sind – wieder an die Fundstelle zurückgebracht. Dort werden sie von ehrenamtlichen Katzenfreunden an Futterstellen gefüttert. In unserer Umgebung gibt es mehr als 20 Futterstellen mit mehr als 30 Ehrenamtlern, die die etwa 200 Katzen versorgen. Diese kümmern sich darum, dass diese Katzen kastriert werden. Ferner werden sie regelmäßig mit Futter versorgt und im Notfall auch tierärztlich betreut. Die Futterstellen sind oft auf Privatgrundstücken. Häufig gibt es Schuppen oder es werden Häuschen gebaut. Fremden zeigen sich die scheuen Katzen nicht. Wenn aber die „Katzenbetreuer“ kommen, sei es, dass sie mit einem Glöckchen klingeln, sei es, dass sie mit Löffeln an die Futterdosen klopfen, kommen die Katzen aus allen Richtungen angelaufen. Sie kennen Ihre „Dosenöffner“ und auch die Zeiten. Da wiederum die Menschen „ihre“ Katzen kennen, fallen neue Katzen oder kranke Katzen diesen immer sofort auf. Die Futterstellen werden unter anderem durch den Tierschutzverein Wipperfürth e.V. mit Futter versorgt.
Doch das kann nicht die Lösung sein. Es gelingt erfahrungsgemäß nur, einen Teil der freilebenden Katzen einzufangen. Die restlichen Katzen vermehren sich immer weiter. Als Folge kommt es zu Inzucht, kranken und behinderten Katzen.
Daher appelliert das Tierheim Wipperfürth an die Katzenhalter, alle Katzen mit Freigang kastrieren zu lassen. Bei Zuwiderhandlung drohen Bußgelder.
Wer freilebende Katzen beobachtet, die offensichtlich kein Zuhause haben, sollte sich mit dem Tierheim in Verbindung setzen. Es wäre schön, wenn diese Katzen eingefangen und kastriert werden könnten. Helfen auch Sie mit, das Elend der wilden Katzen zu verringern.