Corona-Blues

04. February 2022
Maus Kuno informiert. Tierheim Wipperfürth
Im Moment ist auf eine Art schon weniger los im Tierheim als sonst. Das merke auch ich. Kann ich sonst immer mal neue Besucher kennenlernen und ihnen, ohne dass sie es merken unauffällig folgen, um sie zu beobachten und zu belauschen, finden im Moment nicht viele Zweibeiner den Weg hierhin. Wie ich aus Gesprächen aufgeschnappt habe, hängt das mit diesem schlimmen Virus zusammen, der die Menschheit im Moment bedroht. Um mögliche Corona-Infektionen von hier fernzuhalten, ist das Tierheim zum wiederholten Mal während dieser Pandemie (auch das Wort musste ich neu lernen) für Besucher geschlossen. Aber das heißt nicht, dass es gar keine Zweibeiner hier mehr gibt. Wer sich ernsthaft für ein Tier interessiert, darf nach Voranmeldung und mit der 3 G-Regel (schon wieder ein neues Wort) ins Tierheim, um ein Tier kennenzulernen. Ich glaube, ich schreibe demnächst den Mäuse Duden – ja sowas gibt es!! – um. Es kennt sich ja keiner mehr aus! Allerdings hoffe ich als kleine Maus ebenso wie alle anderen Tiere hier und auch alle Menschen, dass wir bald wieder normal leben können.

Was ist in letzter Zeit hier passiert?
Ich habe Euch ja schon im Mai von den Umbauarbeiten hier im Tierheim berichtet. Es ist ein Durchgang gemacht worden u.a., damit die Katzen unkomplizierter und leichter zum Tierarztzimmer gebracht werden können. Außerdem wurden zwei Räume komplett renoviert, so dass jetzt das Mitarbeiterzimmer im ehemaligen Kleintierzimmer ist und umgekehrt. Ich kann Euch sagen, mich hat das viele Nerven gekostet, weil doch zu oft mein Schlaf dadurch gestört wurde. Aber wisst Ihr was? Es hat sich mega gelohnt. Das Mitarbeiterzimmer ist jetzt toll, und das Kleintierzimmer wird auch der Knaller, wenn es fertig ist, das kann sogar ich jetzt schon erkennen. Gut, dass in das Kleintierzimmer noch große (Quarantäne-) Boxen kommen, damit mein Leben nicht in Gefahr ist, wenn ich auf meinen Inspektionsrunden unterwegs bin. Da ich ja nun mal als einziger Tag und Nacht im Tierheim bin, bleibt diese Arbeit immer an mir hängen.

Was war noch los?
Stellt Euch mal vor: Da wurde vor einer Weile eine Box mit einem Kater draußen vor dem Tierheim abgestellt. Ich hatte das noch gar nicht bemerkt, da ist es einem Mitarbeiter mehr oder weniger zufällig aufgefallen. Dieser Kater (Garfield heißt er jetzt), ist leider krank, was die Vorbesitzer in einem Brief mitgeteilt hatten, der in der Box lag. Garfield leidet an Epilepsie und muss alle 8 Stunden (!!) Medikamente bekommen. Zurzeit wohnt er übergangsweise bei einer der Mitarbeiterinnen. Leider kann er dort nicht auf Dauer bleiben, u.a., weil dort schon ein anderer Stubentiger wohnt. Könnt Ihr Euch nicht mal umhören, ob Ihr eine Familie kennt, die diesen liebenswerten Kater (so sagen die Menschen) aufnimmt und auch die medizinische Betreuung übernimmt. Ihr findet weitere Angaben zu Garfield hier auf der Homepage und auf der Facebook-Seite des Tierheims. Auch die Mitarbeiter beantworten gerne eventuelle Fragen.

Dann hatten wir vor einer Weile eine größere Gruppe von Britisch Kurzhaar-Katzen hier, die in der Zwischenzeit alle vermittelt sind. Aus Gründen, die jeder nachvollziehen kann, habe ich diese nur ganz vorsichtig durch die Glasscheibe in der Tür beobachtet, was bei der Höhe ja schwierig ist, aber die Neugier hat mir Flügel verliehen. Wie ich erfahren habe, mussten diese Katzen wegen eines Hausbrandes zu uns umziehen.
 
Ich hoffe, dass ich demnächst wieder mehr Besucher belauschen kann und drücke schon jetzt meine kleinen Pfoten, dass mal wieder ein Sommerfest stattfindet. Darauf freue ich mich schon jetzt.

Bis demnächst
Euer Kuno